Weiterhin Unterstützung für Überlebende des Erdbebens in Myanmar 

28 Juli 2025

Von Nothilfe bis zu langfristiger Resilienz – LWB unterstützt Gemeinwesen in Myanmar, die vom Erdbeben betroffen und Konflikten ausgesetzt sind.  

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Eine Begünstigte der Arbeit in Myanmar erhält Bargeld für den Kauf von Lebensmitteln. Foto: NAG

Eine Begünstigte der Arbeit in Myanmar erhält Bargeld für den Kauf von Lebensmitteln. Foto: NAG

Bargeld für Lebensmittel und Unterstützung für Schulen nach Erdbeben in Myanmar  

(LWI) – Die Partner des Lutherischen Weltbundes (LWB) leisten für Kinder, die nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar zu Beginn des Jahres vertrieben wurden, weiterhin Hilfe in Form von Bargeld für Lebensmittel und den Schulbesuch. Im Juni haben fast 500 vulnerable Familien Geld erhalten, um Lebensmittel zu kaufen und andere Grundbedürfnisse zu decken. 

„Dank dieser Hilfe kann ich Lebensmittel kaufen und Arztkosten bezahlen“, berichtet Daw Thidar Win, eine Mutter von sechs Kindern aus Mandalay, die sich bei dem Erdbeben das Bein gebrochen hatte. Ihr Zuhause in Amanapura kann sie seitdem nicht verlassen und ist sehr dankbar, dass sich manche Organisationen die Zeit nehmen, Opfer auch zu Hause zu besuchen.  

Seit dem Erdbeben am 28. März haben örtliche Partner des LWB fast 2.000 Familien unterstützt, indem sie Latrinen gebaut, Hygieneartikel verteilt und den Wiederaufbau von Häusern angestoßen haben, die durch das Erdbeben eingestürzt waren. 

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Eine durch das Erdbeben in Bone Oe, Amarapua, zerstörte Moschee. Foto: Privat

Eine durch das Erdbeben in Bone Oe, Amarapua, zerstörte Moschee. Foto: Privat

Zugang schwierig  

Für Organisationen, die den vom Erdbeben betroffenen Familien und Gemeinwesen helfen wollen, gibt es zahlreiche Beschränkungen und andere Herausforderungen zu meistern. Auch fast vier Monate nach dem Erdbeben ist der Zugang für humanitäre Hilfsorganisationen in vielen umkämpften und abgelegenen Gebieten immer noch eingeschränkt, was insbesondere in der ersten Junihälfte sehr kritisch war. Lokale Behörden hatten einen vorübergehenden Stopp für Hilfe in Form von Bargeld und Sachleistungen verhängt, was insbesondere die Menschen in den Bundesstaaten Sagaing, Mandalay, Nay Pyi Taw und den südlichen Teil von Shan traf.  

Die operativen Schwierigkeiten bei der Bereitstellung von Hilfe wurden im Juni zudem durch strengere Vorschriften und eine strengere Überwachung der Aktivitäten weiter verschärft. Auch die politische Dynamik im Vorfeld der Wahlen wirkte sich auf das Arbeitsumfeld der humanitären Hilfsorganisationen aus. Gleichzeitig stellten Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdrutsche weitere große Risiken für die vulnerablen Gemeinwesen dar und hatten Einfluss auf die Hilfsmaßnahmen. In der zweiten Junihälfte konnten die Partner des LWB ihre Aktivitäten glücklicherweise wieder aufnehmen.  

Trotz alledem unterstützen der LWB und seine Partner die Menschen vor Ort weiterhin mit großem Engagement und Anteilnahme und stehen solidarisch an der Seite der Menschen, die am stärksten betroffen sind. „Wir leisten diese Arbeit nie allein“, berichtet ein Kollege vor Ort. „Gemeinsam entwickeln wir auch dort Resilienz, wo es besonders schwierig und mit viel Mühe verbunden ist.“  

Integriertes regionales Konzept  

Neben seinem Engagement in Myanmar hat der LWB auch in der Stadt Mae Sot an der Grenze zu Thailand ein neues Projekt mit dem Namen „Bildung in Notsituationen“ initiiert. Im Rahmen dieses Projekts werden 744 vertriebene Migrantenkinder und 54 Lehrkräfte aus der Gemeinde unterstützt werden, von denen die meisten Frauen sind.  

Die Partner des LWB haben das Dach der New Wave-Schule repariert, Schultoiletten gebaut und eine solarbetriebene Wasserversorgung im Kindergarten installiert, der zur Schule gehört. Zusammen mit Lehrkräften, Eltern und Kindern haben sie Lernmaterial für die Kinder zusammengestellt, die über eine längere Zeit nicht in die Schule gehen konnten.  

Während der Schwerpunkt in Myanmar derzeit zwar auf der Nothilfe für die Opfer des Erdbebens liegt, unterstützen die Partner des LWB aber auch Menschen in 37 Gemeinwesen in den Bundesstaaten Kayin, Mon und Magway, die mit anderen Arten von Unsicherheit konfrontiert sind. Ziel des Programms zur Zurüstung der Menschen zu mehr Selbstbestimmung, das auf der Achtung der Menschenrechte aufbaut, ist es, den Schutz der Menschen, ihre Lebensgrundlagen und ihren Zugang zu den Hilfsleistungen zu verbessern. Es bietet beispielsweise Schulungen zu landwirtschaftlichen Anbautechniken, die an das veränderte Klima angepasst sind, und Workshops zu den Rechten und Pflichten von lokalen Akteuren. 

Daw Ma Yin Aye und ihr Mann haben jahrelang mit unvorhersehbaren Regenfällen und schlechten Ernten gekämpft. Durch eine Partnerorganisation des LWB haben sie landwirtschaftliche Anbautechniken gelernt, die an das veränderte Klima angepasst sind. Das hat ihr Leben verändert. „Durch den Verkauf von unserem Gemüse verdienen wir heute MMK 150.000 (EUR 35) am Tag“, erzählt Daw Ma Yin Aye. Wir sind nicht mehr darauf angewiesen, als Tagelöhner Arbeit zu finden. Das hilft, für eine bessere Zukunft zu planen.“  

LWB/C. Kästner-Meyer
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Myanmar (Birma)
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