In Wittenberg

Image
Wittenberg

Blick vom Markt aus auf die Stadtkirche Lutherstadt Wittenberg. Foto: S. Poepperl

Die Stadt Wittenberg ist die Wiege der Reformation. Hier lebte und lehrte Martin Luther. Hier wurden die 95 Thesen, ein wesentlicher Auslöser des Prozesses der Reformation, erstmals veröffentlicht. Die von hier ausgehenden Impulsen beeinflussten maßgeblich die Entwicklung von Kultur und Denken der Moderne. Heute gibt es lutherische Kirchen in aller Welt. „Die Reformation ist eine Weltbürgerin.“ Diesen Satz prägte der frühere Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, Martin Junge. 

Das 2009 gegründete LWB-Zentrum Wittenberg ist die lokale Repräsentanz des Lutherischen Weltbundes am Ursprungsort der lutherischen Reformation und ein Zentrum für die theologische Fortbildung mit weltweiter Perspektive.   

Regelmäßig finden theologische Seminare für verschiedene Zielgruppen statt: Pfarrerinnen und Pfarrer sowie ordinierte und nicht-ordinierte Personen im kirchenleitenden Amt. Das Besondere dabei sind die Teilnehmenden aus allen Mitgliedskirchen des LWB. Sie lernen nicht nur die Ursprünge der Reformation am historischen Ort kennen. Sie lernen auch voneinander, was es heute in ihren ganz unterschiedlichen Kontexten bedeutet, lutherisch zu sein. 

Luthergarten

Martin Luther soll gesagt haben: „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen."

Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums im Jahre 2017 ist in der Lutherstadt Wittenberg ein lebendiges Denkmal entstanden: der Luthergarten. An drei Standorten im Stadtgebiet wurden insgesamt 500 Bäume gepflanzt und geben so der optimistischen Haltung Luthers, die sich in dem Zitat vom Apfelbaum anschaulich ausdrückt, konkrete Gestalt.

Kirchen aus aller Welt und aller Konfession waren eingeladen, die Patenschaft für einen der 500 Bäume zu übernehmen und gleichzeitig einen Baum in ihrer Heimatkirche zu pflanzen.

Während der Ratstagung des Lutherischen Weltbundes, die 2016 in Wittenberg stattfand, enthüllte Bundespräsident Joachim Gauck die Skulptur „Himmelskreuz“ in der Mitte des Luthergartens an der Andreasbreite.

LWB-Zentrum Wittenberg

Das LWB-Zentrum Wittenberg befasst sich mit folgenden Aufgabenstellungen:

  • Theologische Seminare zu Themen lutherischer Theologie für Pfarrerinnen und Pfarrer, für Personen in kirchenleitenden Ämtern und für Laien in Leitungspositionen
  • Begleitung des ökumenischen und interaktiven Denkmals Luthergarten, an dem sich Christliche Weltgemeinschaften, Kirchen und Gemeinden weltweit beteiligt haben, indem sie 500 Bäume in Wittenberg und entsprechende Korrespondenzbäume in den Heimatkirchen gepflanzt haben.
  • Begleitung und Unterstützung von unterschiedlichen Besuchergruppen aus den Mitgliedskirchen des LWB, um durch die Begegnung mit dem historischen Ort ein besseres und vertieftes Verständnis der Reformation und ihrer Wirkungsgeschichte zu fördern.