100. Annual Convention der LKCN in Nigeria: Mit klaren Zielen in die Zukunft blicken
Schon seit 1925 ist die Annual Convention der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria alljährlich ein Highlight für die lutherischen Gläubigen in dem afrikanischen Land. Tausende Menschen kommen zum gemeinsamen Gottesdienst, zum gemeinsamen Beten und im gemeinsamen Bekenntnis zur Mission zusammen.

Panti Filibus Musa, Erzbischof der LKCN. Foto: Thomas Lohnes (DNK/LWB)
Beziehungen zwischen lutherischen Kirchen in Deutschland und Nigeria stärken
(LWI) – An der 100. Annual Convention (Jahresversammlung) der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria (LKCN) werden vom 19. bis 23. Februar in Yola im Nordosten Nigerias rund 70.000 Menschen teilnehmen. Die Veranstaltung, die seit 1925 jährlich stattfindet, steht dieses Jahr unter der Überschrift „Ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäus 5,14-16).
Neben anderen ökumenischen und internationalen Gästen wird auch eine Delegation vom Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) an der kirchlichen Großveranstaltung teilnehmen. Zur Delegation des DNK/LWB gehören:
- Landesbischof Dr. Oliver Schuegraf, Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe (Delegationsleiter)
- Bettina Westfeld, Mitglied im Rat des LWB und Präsidentin der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens
- Christina Kwade, Vorsitzende des Jugendausschusses des DNK/LWB, Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
- Oberkirchenrätin Astrid Kleist, Geschäftsführerin des DNK/LWB
- Pfarrer Dr. Sámuel Nánási, Studienleiter im LWB-Zentrum Wittenberg
- Oberkirchenrat Dr. Detlef Görrig, DNK/LWB-Referent für Mission und Theologie im Globalen Kontext
Ziel der Reise ist es, die Beziehungen zwischen LWB-Mitgliedskirchen in Deutschland und der Schwesterkirche im bevölkerungsreichsten Land Afrikas zu stärken. Im Mittelpunkt stehen Austausch und Begegnung im Rahmen der 100th Annual Convention zu Themen wie Perspektiven der Kirchenentwicklung und dem Umgang mit kultureller und religiöser Vielfalt.
Auch LWB-Präsident Bischof Henrik Stubkjær (Evangelisch-Lutherische Volkskirche in Dänemark) nimmt an der Veranstaltung teil. Der LKCN-Erzbischof, Dr. Panti Filibus Musa, war von 2017 bis 2023 Präsident der lutherischen Weltgemeinschaft.
Wir sind aufgerufen, mit klaren Zielen in die Zukunft zu blicken, und uns zu überlegen, wie wir als Leib Christi auch in Zukunft das transformierende Licht des Evangeliums verbreiten können.
Panti Filibus Musa, Erzbischof der LKCN
„Wir sind aufgerufen, mit klaren Zielen in die Zukunft zu blicken, und uns zu überlegen, wie wir als Leib Christi auch in Zukunft das transformierende Licht des Evangeliums verbreiten können“, sagte der Erzbischof der LKCN, Panti Filibus Musa. „Wie können wir sicherstellen, dass das Licht, das vor über einem Jahrhundert zu leuchten begann, in Zukunft noch heller scheinen kann?“
Hundert Jahre Mission und Glauben
Die Wurzeln der LKCN-Annual Convention reichen bis in das Jahr 1925 zurück, als sie zunächst in Form einer Plattform stattfand, um sich über die Missionsbemühungen auszutauschen und das Zusammengehörigkeitsgefühl von Gläubigen, Pfarrpersonen und Missionarinnen und Missionaren zu stärken.
Die LKCN selbst wurde 1913 vom dänischen Zweig der internationalen Missionsorganisation „Sudan United Mission“ (heute: Mission Afrika) gegründet. An der Annual Convention mit vielfältigen gemeinsamen Bibelarbeiten, Gottesdiensten, Diskussionen und kulturellen Veranstaltungen nehmen inzwischen jedes Jahr zehntausende Menschen teil.
Im Vorfeld der diesjährigen Annual Convention werden am 17. und 18. Februar rund 700 Pfarrpersonen der LKCN zu einer Konferenz unter der Überschrift „Wie erreichen wir unsere eigenen Leute? 100 Jahre Glauben, eine Zukunft für die Mission“ zusammenkommen.
Erzbischof Musa berichtet, dass die Frage „Wie erreichen wir unsere eigenen Leute?“ erstmals auf der ersten Annual Convention gestellt wurde und als Gedankenanstoß insbesondere für die indigenen Teilnehmenden dienen sollte. Sie brachte den Wunsch zum Ausdruck, nach dem Empfang der Frohen Botschaft selbst Verantwortung für die Evangelisation zu übernehmen.
Auch heute noch sei es aber eine dringende Frage. „In unserer sich rasch wandelnden Welt sind wir mit Wirbelstürmen der Ungerechtigkeit, des Hasses, der Gewalt, der Naturkatastrophen, Menschenrechtsverletzungen, geschlechtsspezifischer Gewalt und allgegenwärtiger Armut konfrontiert“, erklärte Musa. „Viele Menschen – insbesondere junge Erwachsene – kämpfen mit Hoffnungslosigkeit, Arbeitslosigkeit und anderen Problemen, die sie erdrücken. Die LKCN kämpft darüber hinaus mit dem immer größer werdenden Problem, dass Lehren von der Wahrheit des Evangeliums abweichen.“
Zwar habe Religion in der nigerianischen Gesellschaft einen zentralen Stellenwert, sagte der Erzbischof, aber die große Diskrepanz zwischen dem Glauben und den alltäglichen Lebenserfahrungen unterstreiche, wie wichtig es sei, Jüngerschaft und konkretes Handeln zu erneuern.

Gottesdienst und Abendmahl sind wichtige Bestandteile der Jahresversammlungen. Foto: Thomas Lohnes (DNK/LWB)

Chöre, Musik und Gesang sind lebendige Ausdrucksformen des Glaubens und der Verkündigung des Evangeliums. Foto: Thomas Lohnes (DNK/LWB)

Bis zu 70.000 Lutheraner und Gäste versammeln sich zu den Annual Conventions. Foto: Thomas Lohnes (DNK/LWB)
Diese Überlegungen prägen auch das Programm der einhundertsten Annual Convention, die am 19. Februar mit einem Gottesdienst eröffnet wird, den Erzbischof Musa leiten wird.
Die täglichen Bibelarbeiten werden sich mit verschiedenen Aspekten des Themas „Ihr seid das Licht der Welt“ beschäftigen.
So genannte Unterweisungen werden weitere Themen mit aktuellem Bezug beleuchten und beispielsweise unter den Überschriften „Die Wunder Gottes über Generationen hinweg verkündigen“, „Als Zeuginnen und Zeugen Christi Gutes tun“, „Wie erreichen wir unsere eigenen Leute? Das Vermächtnis der Versammlung von 1925 für unsere Mission heute“, „Bewahrung der Schöpfung: Was heißt das für uns heute?“ und „Bemüht euch nach Kräften, die Einheit durch das Band des Friedens zu bewahren“ stehen.
Zum Abschluss der 100. Annual Convention wird es am Sonntag, dem 23. Februar, einen Festgottesdienst geben. „Die Feierlichkeiten zu diesem Jubiläum rufen uns in Erinnerung, dass unsere Mission nicht ein Produkt unseres menschlichen Ideenreichtums ist, sondern von Gottes Gnade getragen wird“, sagt Musa abschließend.
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