Augsburg 2030: LWB beginnt mit Vorbereitungen für Vierzehnte Vollversammlung
Besprechungen und feierliche Veranstaltungen in Augsburg, Deutschland, haben in dieser Woche den offiziellen Startschuss für die Vorbereitungen auf die Vierzehnte LWB-Vollversammlung und das 500-jährige Jubiläum des Augsburger Bekenntnisses 2030 gegeben.
Der LWB hat mit den Vorbereitungen auf seine Vierzehnte Vollversammlung begonnen, die im Juni 2030 in Augsburg, Deutschland, stattfinden soll. Foto: DNK/LWB, N. H. Klotz
Historische Reformationsstadt wird Veranstaltungsort der Vollversammlung zum 500-jährigen Jubiläum der Confessio Augustana
(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat mit den Vorbereitungen auf seine Vierzehnte Vollversammlung begonnen, die im Juni 2030 in Augsburg, Deutschland, stattfinden soll.
Unter Leitung von LWB-Generalsekretärin, Pfarrerin Dr. Anne Burghardt, war in dieser Woche eine Delegation aus dem LWB-Büro der Kirchengemeinschaft in Genf für verschiedene Veranstaltungen und Besprechungen mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und dem Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) in Augsburg zu Besuch. Die ELKB wird – mit der Unterstützung des DNK/LWB – Gastgeberin der Vierzehnten LWB-Vollversammlung sein, die in der historischen Reformationsstadt Augsburg stattfinden wird. Der Zeitpunkt der Vollversammlung fällt mit dem 500-jährigen Jubiläum des Augsburger Bekenntnisses zusammen, das im Juni 1530 in ebendieser Stadt vorgelegt wurde und in dem die lutherischen Reformatorinnen und Reformatoren ihren Glauben niedergeschrieben hatten. Es ist eine der zentralen lutherischen Bekenntnisschriften und verbindet Kirchen in aller Welt.
An den Besprechungen und Veranstaltungen teilgenommen haben neben der Delegation aus Genf unter anderem Landesbischof Christian Kopp von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, die LWB-Vizepräsidentin für die Region Mittel- und Westeuropa und Vorsitzende des DNK/LWB, Eva Weber, Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg, und Bischof Jerzy Samiec von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen (EAKP), die Gastgeberin der Dreizehnten LWB-Vollversammlung 2023 in Krakau war.
In einer Feierstunde am 2. Dezember gab EAKP-Bischof Samiec den „Staffelstab der Vollversammlung“ offiziell an den bayrischen Landesbischof Kopp weiter.
Das Augsburger Bekenntnis zeigt uns, dass Kirche dort lebendig ist, wo sie in Bewegung ist: hörend, lernend, verbindend.
Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, LWB-Vizepräsidentin für die Region Mittel- und Westeuropa
Die Vorsitzende des DNK/LWB, Bischöfin Kühnbaum-Schmidt,unterstrich die Bedeutung der Confessio Augustana, die „bis heute das Fundament unserer lutherischen Identität [ist] – und zugleich eine Einladung zu einem verantwortlichen und offenen ökumenischen Miteinander. Sie zeigt uns, dass Kirche dort lebendig ist, wo sie in Bewegung ist: hörend, lernend, verbindend. Es ist deshalb von großer Bedeutung, dass wir 2030 in Augsburg, am Ursprungsort dieses Bekenntnisses, zusammentreffen. Die Vollversammlung in Augsburg wird ein Raum sein, in dem wir gemeinsam nach vorne schauen: Wie wir als weltweite Kirche Verantwortung übernehmen, wie wir Versöhnung leben und wie wir im Vertrauen auf Christus Wege öffnen, die Mut machen.“
Es hat große Bedeutung, dass wir den offiziellen Startschuss für unsere Vorbereitungen hier in Augsburg geben. Hier haben die Reformatorinnen und Reformatoren ihr Verständnis von dem Glauben formuliert und übergeben, der uns alle verbindet.
Pfarrerin Dr. Anne Burghardt, LWB-Generalsekretärin
„Es hat große Bedeutung, dass wir den offiziellen Startschuss für unsere Vorbereitungen hier in Augsburg geben“, erklärte LWB-Generalsekretärin Burghardt. „Hier haben die Reformatorinnen und Reformatoren ihr Verständnis von unserem gemeinsamen Glauben formuliert und übergeben. Hier haben der LWB und die Römisch-katholische Kirche 1999 die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre unterzeichnet. Und heute sind wir dankbar, dass wir dieses nächste Vorhaben und die Vorbereitungen auf das Jubiläum dieser Bekenntnisschrift und die Einladung der globalen lutherischen Kirchengemeinschaft in die historische Reformationsstadt zusammen mit unserer bayrischen Gastgeberin und dem Deutschen Nationalkomitee des LWB angehen können.“
Eva Weber, Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg. Foto: DNK/LWB, N. H. Klotz
Der Staffelstab wird übergeben: (v. li. n. re.) Bischof Jerzy Samiec von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Anna Wrzesinska, die Vorsitzende des Lokalen Planungsausschusses für die Vollversammlung in Krakau, und Landesbischof Christian Kopp von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Foto: DNK/LWB, N. H. Klotz
Landesbischof Christian Kopp von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Foto: DNK/LWB, N. H. Klotz
Neben LWB-Generalsekretärin Burghardt waren aus dem Büro der Kirchengemeinschaft der Assistierende Generalsekretär für ökumenische Beziehungen, Prof. Dr. Dirk Lange, der Europareferent Pfr. Dr. Ireneusz Lukas und der Chef des Stabs der Generalsekretärin, Pfr. Árni Svanur Daníelsson, mit in Augsburg. Sie alle haben auch an der Versammlung des DNK/LWB teilgenommen, die ebenfalls in dieser Woche in Augsburg stattfindet.
Weitere Punkte auf der Tagesordnung waren Treffen mit kommunalen Führungskräften der Stadt Augsburg und Führungskräften der Kirchen vor Ort sowie Besichtigungen zentraler Orte der Reformation und der ökumenischen Geschichte der Stadt. Augsburg ist weithin als „Friedensstadt“ bekannt – ein Erbe, das auch 1999 bekräftigt wurde, als LWB und Römisch-katholische Kirche hier die richtungweisende GER unterzeichneten.
Pfarrerin Dr. Anne Burghardt, LWB-Generalsekretärin. Foto: DNK/LWB, N. H. Klotz
St. Anna Kirche in Augsburg. Foto: DNK/LWB, N. H. Klotz
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, LWB-Vizepräsidentin für die Region Mittel- und Westeuropa. Foto: DNK/LWB, N. H. Klotz
Eine LWB-Vollversammlung findet alle sechs bis sieben Jahre statt und ist das höchste Entscheidungsgremium der weltweiten lutherischen Kirchengemeinschaft, die mehr als 78 Millionen lutherische Gläubige aus aller Welt in 154 Mitgliedskirchen und 99 Ländern vertritt. Die Treffen und Veranstaltungen in dieser Woche waren der erste Schritt auf dem Weg hin zur nächsten Vollversammlung 2030, bei der die weltweite Kirchengemeinschaft auch einen für die Identität, die Mission und das Zeugnis der lutherischen Kirchen in aller Welt entscheidenden Moment feiern wird.