Sudankrise

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Eine Familie hat im Flüchtlingscamp Arkoum im Tschad Materialien für ein Unterkunft erhalten Foto: LWB/C. Kästner-Meyer

Eine Familie hat im Flüchtlingscamp Arkoum im Tschad Materialien für ein Unterkunft erhalten Foto: LWB/C. Kästner-Meyer

Flucht in die Nachbarländer

Über 120 Millionen Frauen, Männer und Kinder sind weltweit aufgrund von Krieg, Hunger oder Klimakatastrophen auf der Flucht. Die wenigsten kommen nach Europa. Über die Hälfte ist innerhalb des eigenen Landes vertrieben worden und von denjenigen, die im Ausland Schutz suchen, fliehen rund 70 % in ein Nachbarland.

So wie die Menschen aus dem Sudan. Seit dort im April 2023 im Sudan ein brutaler Kampf um die Macht ausgebrochen ist, herrschen Gewalt und Hunger. Hunderttausende sind in den benachbarten Tschad, in den Südsudan oder nach Uganda geflohen.

"Ich habe das Schlimmste gesehen."

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Nawala (2. v. re.) ist mit ihrer Schwester Fara und ihren Kindern aus dem Sudan geflohen. Foto: LWB/C. Kästner-Meyer

Nawala (2. v. re.) ist mit ihrer Schwester Fara und ihren Kindern aus dem Sudan geflohen. Foto: LWB/C. Kästner-Meyer

Die Flüchtlinge kommen oft mit letzter Kraft und schwer traumatisiert in den bereits überfüllten Auffangzentren an. Unter ihnen war auch die junge Mutter Nawala mit ihrer Familie.

„Wir haben gesehen, wie Menschen getötet und Frauen vergewaltigt wurden“, erzählt sie. „Zwei Monate lang haben wir uns nachts unter den Betten versteckt“. „Als es sogar zu gefährlich wurde, Lebensmittel zu kaufen, sind wir geflohen.“

Gemeinsam mit ihrer Schwester und ihren Kindern lebt Nawala jetzt im Flüchtlingscamp Arkoum im Tschad. Doch auch dort ist das Leben hart. Die Behausungen aus Plastikplanen bieten kaum Schutz vor Sonne und Wind. Es fehlt an Kleidung und Haushaltsgegenständen, Lebensmittel und Wasser sind knapp.

Der LWB hilft: Im Tschad werden wetterfeste Unterkünfte für Familien gebaut. Um Flüchtlinge mit Trinkwasser zu versorgen, werden neue Brunnen gebohrt und defekte instandgesetzt. Das Team verteilt auch Grundnahrungsmittel wie Hirse, Bohnen und Speiseöl. Außerdem erhalten Flüchtlingsfamilien Seife, Decken und Schlafmatten sowie Kochtöpfe und Geschirr, damit sie sich im Flüchtlingscamp etwas zu essen zubereiten können.

In Uganda werden besonders bedürftige Familien mit Bargeldhilfen für die nötigsten Anschaffungen versorgt. Und im Südsudan richtet das Team in Flüchtlingscamps kinderfreundliche Bereiche ein, die mit Spielzeug und Lernmaterial ausgestattet werden.

Helfen Sie mit Ihrer Spende:

Die Flüchtlingshilfe des LWB

Seit seiner Gründung 1947 leistet der Lutherische Weltbund humanitäre Hilfe für Flüchtlinge. Es begann in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute steht der LWB Flüchtlingen auf der ganzen Welt zur Seite – in Afrika, Lateinamerika und seit Ausbruch des Ukrainekrieges auch wieder in Europa. Die Mitarbeitenden verteilen Hygieneartikel, leisten psychosoziale Hilfe und informieren Flüchtlinge über ihre Rechte.