
Über die Hälfte der Menschen in der Zentralafrikanischen Republik ist auf Hilfe angewiesen. Foto: LWB Zentralafrika
Eine vergessene Krise
„Als wir ankamen, war meine Tochter so schwach, dass sie gar nichts mehr zu sich nehmen konnte. Ich hatte große Angst“, erzählt Larisa. Die junge Frau aus der Zentralafrikanischen Republik konnte ihre vier Kinder nicht ausreichend ernähren, sodass ihre einjährige Tochter Judith bereits an schwerer Unterernährung litt. Verzweifelt brachte Larisa sie ins Krankenhaus in Baoro, das der LWB unterstützt.
Das Team hat Judith mit angereicherter Milch und Erdnusspaste aufgepäppelt. Auch für Mama Larisa wurde gesorgt: „Ich habe hier etwas zu essen, Seife und Bettzeug bekommen.“ Larisa hat auch Bargeld erhalten, um Nahrung für Judiths Geschwister zu kaufen. „Das LWB-Team kommt jeden Tag, um mein Kind zu untersuchen. Alle sind sehr nett zu uns und mein Kind erholt sich schnell.“

Im Ernährungszentrum des LWB hat die einjährige Judith kräftigende Erdnusspaste erhalten. Foto: LWB Zentralafrika
Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder der Welt. Seit 2012 herrscht Bürgerkrieg. Über die Hälfte der Bevölkerung ist auf Hilfe angewiesen, 40 % der Kinder unter fünf Jahren sind mangelernährt.
Der Lutherische Weltbund betreibt mehrere Ernährungszentren, in denen Kinder wie Judith behandelt werden. Sie erhalten therapeutische Nahrung, aber auch Vitamine, Wurmkuren und Antibiotika. Weil Hunger meist die ganze Familie betrifft, werden auch Begleitpersonen mit versorgt.
Zudem hat der LWB 45 lokale Gesundheitsposten eingerichtet. Dort erhalten Familien Hilfe, die weit entfernt vom nächsten Krankenhaus leben. Einheimische werden zu Gemeindehelferinnen und -helfern ausgebildet. Diese leiten die Gesundheitsposten und können z. B. Medikamente gegen Durchfallerkrankungen verabreichen. Mangelernährte Kinder werden dort nach dem Krankenhausaufenthalt weiterbehandelt, damit sie sich gesund entwickeln können.