
Frauen im Südsudan erhalten Unterstützung, um sich und ihre Familien mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen. Foto: LWB/M. Markham
Starke Frauen, starke Familien
„Davon habe ich geträumt“, sagt die 32-jährige Ayen Deng Thon strahlend, als sie von ihrem kleinen Restaurant erzählt. Dabei hatte es die sechsfache Mutter nicht leicht: Ayen musste die Schule mit 14 verlassen, um zum Familieneinkommen beizutragen. Ohne eine solide Ausbildung fiel es ihr später jedoch ebenfalls schwer, für ihre Kinder zu sorgen. Von dem, was sie durch das Sammeln von Feuerholz verdiente, wurde die Familie kaum satt.
Als sie dann von den berufsbildenden Schulungen des Lutherischen Weltbundes hörte, hat sie sich sofort angemeldet. In einem achtwöchigen Kurs hat Ayen gelernt, wie sie ein eigenes Restaurant führt – vom Kochen bis hin zur Buchführung.

Viele ihrer Gerichte kann Ayen vorbereiten und so einen Teil des Tages mit ihren Kindern verbringen. Foto: LWB/J. Krause
Schritt für Schritt hat Ayen danach ihr eigenes Lokal aufgebaut. „Es hat mich motiviert, wenn Gäste wiederkamen und andere mitbrachten“, erzählt sie.
Mittlerweile hat Ayen viele Stammgäste und beschäftigt sogar vier weitere Frauen. Aber das Beste ist, dass sie endlich genug Geld verdient, um ihre Familie zu ernähren. Es reicht auch dafür, die Kinder zur Schule zu schicken. „Ich werde sie ermutigen, die Schule abzuschließen“, sagt Ayen.
Gewaltsame Konflikte, Dürren, Überschwemmungen, Heuschrecken – der Südsudan kommt nicht zur Ruhe. Fast zwei Drittel der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der Lutherische Weltbund hilft den Menschen in dem ostafrikanischen Land dabei, sich solide Lebensgrundlagen zu schaffen. Insbesondere Frauen werden dabei unterstützt, sich mit kleinen Geschäften selbstständig zu machen. Schülerinnen und Schüler erhalten Bücher und Hefte. Die Mädchen werden zusätzlich mit Periodenprodukten versorgt, damit sie ohne Unterbrechung zur Schule gehen können.