
Ältere und beeinträchtigte Menschen haben es in Flüchtlingscamps besonders schwer. Foto: LWB/A. Hillert
Hilfe für Menschen mit Beeinträchtigungen
Die 95-jährige Fatuma kommt aus Somalia, ihre Familie hat zum Lebensunterhalt Kamele gehalten. Doch nachdem ihnen in den Wirren des Krieges alle Tiere geraubt wurden, floh die Familie ins benachbarte Kenia. Im Flüchtlingscamp Dadaab werden die Menschen mit Wasser, Nahrung und Medikamenten versorgt. Menschen mit Behinderung oder Hochbetagte wie Fatuma haben es jedoch schwer, die Ausgabestellen zu erreichen. Zudem benötigen viele von ihnen besondere Unterstützung wie zum Beispiel Gehhilfen.
Die LWB-Mitarbeitenden besuchen Familien mit beeinträchtigten oder bettlägerigen Angehörigen und vermitteln praktische Unterstützung. Fatuma hat beispielsweise Öl zum Kochen und Konserven sowie eine neue Matratze und Bettwäsche erhalten. Zuvor hat sie auf einem Lager aus Kleidern geschlafen. Die alte Dame war zutiefst dankbar. „Gott segne euch“, sagte sie immer wieder und wies ihren Schwiegersohn umgehend an, die neue Schlafstätte mit der Wäsche zu beziehen.

LWB-Mitarbeiterin Petronillar und Fatuma: Die 95-Jährige ist dankbar für die Unterstützung des Teams. Foto: LWB Kenia
Nachdem der Bürgerkrieg in Somalia 1991 eskaliert ist, flohen Hunderttausende Menschen ins benachbarte Kenia. In Dadaab, im Westen des Landes, entstand eine riesige Zeltstadt.
2011 folgte aufgrund der Hungerkrise am Horn von Afrika eine zweite Flüchtlingswelle. Zeitweise war Dadaab mit fast 500.000 Menschen das größte Flüchtlingscamp der Welt. Inzwischen kehren viele Familien wieder in ihre Heimat zurück oder versuchen, sich in anderen Ländern ein neues Leben aufzubauen.
Es bleiben vor allem diejenigen, die nicht mobil sind, etwa Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen. Der Lutherische Weltbund steht ihnen zur Seite. Außerdem unterstützt das Team Schulen im Flüchtlingscamp und verschafft auch Menschen mit Behinderungen Zugang zu Bildung.