Eine Familie, die nach dem Hurrikan 2016 Schutz in einer notdürftig gezimmerten Hütte gesucht hat. Haiti wird immer wieder von schweren Wirbeltürmen getroffen. Foto: DKH/T. Lohnes
Haiti: Nothilfe nach Hurrikan Melissa
Der Hurrikan „Melissa“ hat Haiti schwer getroffen. Die Karibikinsel, die ohnehin von Armut, politischer Instabilität und den Folgen früherer Naturkatastrophen geprägt ist, hat erhebliche Schäden erlitten. Heftige Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche haben ganze Landstriche verwüstet, Häuser zerstört und Ernten vernichtet. Mindestens 30 Menschen sind ums Leben gekommen, darunter zehn Kinder. Zahlreiche Menschen gelten noch als vermisst. Mehr als 15.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Besonders stark betroffen ist die Südküste des Landes, wo Flüsse über die Ufer traten und Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten wurden.
Ein Junge hat nach dem Hurrikan 2016 Trinkwasser für seine Familie erhalten Foto: DKH/T. Lohnes
Die ohnehin fragile Versorgungslage hat sich dramatisch verschärft: Straßen sind unpassierbar, Trinkwasser ist knapp, die Gefahr von Krankheitsausbrüchen steigt.
Der Lutherische Weltbund hilft
Der Lutherische Weltbund ist seit vielen Jahren in Haiti aktiv und hat unmittelbar nach der Katastrophe erste Nothilfemaßnahmen eingeleitet. Gemeinsam mit lokalen Partnern verteilt der LWB Bargeldhilfen, Hygieneartikel und Bausätze für Notunterkünfte an besonders betroffene Familien. Das Team vermittelt auch seelischen Beistand für Menschen, die durch die Naturkatastrophe traumatisiert sind. Ziel ist es außerdem, den Zugang zu sauberem Wasser zu sichern und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
Sobald die akute Nothilfe abgeschlossen ist, sollen Programme zum Wiederaufbau und zur Sicherung der Lebensgrundlagen folgen – etwa durch landwirtschaftliche Unterstützung und Einkommensförderung. Auch Vorsorgemaßnahmen müssen getroffen werden: Der LWB plant, die Unterstützung von Katastrophenschutzkomitees auszuweiten und verstärkt Frühwarninformationen bereitzustellen.