
Ramón Guerra hat durch die Explosion einer Anti-Personen-Mine sein rechtes Bein verloren und trägt eine Prothese. Foto: LWB Kolumbien
Hilfe für die Opfer von Landminen
Schon als kleiner Junge hat Ramón Guerra von einer eigenen Werkstatt geträumt, in der er etwas reparieren könnte. Doch es kam ganz anders. Der junge Mann aus Kolumbien ist auf eine Anti-Personen-Mine getreten. Als Ramón im Krankenhaus zu sich kam, war sein rechtes Bein nicht mehr da. Von heute auf morgen war er auf Hilfe angewiesen. Sein Traum von der Werkstatt schien in weite Ferne gerückt.
Eine große Fläche des Landes ist mit Anti-Personen-Minen verseucht. Es ist zum einen das Erbe des Bürgerkrieges. Zum anderen kommen durch anhaltende Kämpfe um Territorien oder Drogenschmuggel stetig neue Minen hinzu. Der Lutherische Weltbund unterstützt die Opfer von Landminen in Kolumbien.
„Dank des Lutherischen Weltbundes hat sich mein Leben verändert“, sagt Ramón. Das Team hat ihm geholfen, den Unfall zu verarbeiten, und ihm Rechtsbeihilfe vermittelt, damit er eine Prothese bekommt. Schließlich hat er auch etwas Startkapital erhalten, um sich selbstständig zu machen. Heute betreibt er eine kleine Fahrradwerkstatt.

Ramón ersetzt einen kaputten Fahrradreifen. Foto: LWB Kolumbien
Gemeinsam mit 55 weiteren Opfern von Anti-Personen-Minen hat Ramón auch an Schulungen zur Minenaufklärung teilgenommen. Unter dem Motto „Von Überlebenden zu Akteuren des Wandels“ setzen er sowie seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter dieses Wissen und ihre persönlichen Erfahrungen jetzt ein.
Sie warnen die Menschen in ihrer Region vor den Risiken von Landminen.
„Ich habe viel gelernt und ich fühle mich sehr glücklich“, erzählt Ramón. „Die Wahrheit hilft uns, viele Dinge zu ändern. Um stärker zu sein, um vorwärtszugehen.“ Dank der Prothese und seines neuen Mutes blickt Ramón in eine selbstbestimmte Zukunft.