
Im Gemeinschaftszentrum im polnischen Bielsko-Biała bietet der LWB Kurse an, in denen Kinder spielen, basteln und lernen können. Foto: LWB/A. Hillert
Ein sicherer Ort in schwierigen Zeiten
„Zuerst habe ich gezweifelt, ob es die richtige Entscheidung ist. Aber als wir hier ankamen, sagte mein Sohn: ‚Mama, ich kann aus dem Fenster gucken, es ist nicht mehr gefährlich.‘ Da wusste ich, dass es richtig war“, erzählt Nataliia. Sie kommt aus der Region Tschernihiw im Osten der Ukraine, nahe der russischen Grenze. Die Route der Invasoren führte direkt durch ihre Heimatstadt, deshalb ist sie mit ihrem Sohn Artem gleich in den ersten Kriegstagen geflohen.

Nataliia und der 10-jährige Artem sind froh, dass sie in Sicherheit sind. Foto: LWB/A. Hillert
Die beiden sind im polnischen Bielsko-Biała untergekommen. Nataliia hat dort auch eine Arbeit gefunden: Im Gemeinschaftszentrum des Lutherischen Weltbundes hilft sie Kindern, den Krieg für einen Moment zu vergessen – beim Spielen, Tanzen oder Malen.
Denn wie Artem und Nataliia geht es vielen ukrainischen Familien in Polen: Sie sind froh, in Sicherheit zu sein, doch die Situation als Flüchtlinge in einem fremden Land ist auch eine enorme Belastung.
Der Lutherische Weltbund betreibt vier Gemeinschaftszentren in Polen, in denen ukrainische Flüchtlinge psychosoziale Unterstützung finden. Die Zentren sind sichere Orte für einen Austausch, für psychisches Wohlbefinden und persönliche Weiterentwicklung.
Psychologinnen und Psychologen helfen den Familien in Einzel- und Gruppengesprächen dabei, mit ihrer Situation umzugehen. Es gibt Malkurse, Sport- und Entspannungsangebote für Kinder sowie für Erwachsene. Außerdem können die Menschen polnisch lernen und an berufsbildenden Workshops teilnehmen. So haben sie eine Perspektive in der neuen Heimat.